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Eurasier an der Sure

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Alles was bleibt, sind Erinnerungen...

Trauer

Mein liebster Legro

Heute hätten wir deinen 13. Geburtstag gefeiert. Aber das Schicksal wollte es anders...

Mehr als zwei Monate sind vergangen, seit ich dich gehen lassen musste. Der Schmerz ist noch immer sehr gross, die Lücke, die du hinterlassen hast, riesig. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke. Es vergeht kein Tag, an dem ich dich nicht schmerzlich vermisse. Immer noch fliessen viele Tränen - und jede davon ist eine Liebeserklärung an dich.

Alles was geblieben ist, sind die vielen Erinnerungen an unsere gemeinsamen Jahre.

Als die Nachricht kam, dass du und deine Geschwister geboren waren, konnte ich den ersten Besuch kaum noch erwarten. Und von da an waren die wöchentlichen Besuche bei euch fix im Kalender. Es war immer so eine grosse Freude mit euch zu schmusen, zu spielen und euch zu beobachten. Anfangs wusste ich ja noch nicht, dass genau du es sein würdest, der mein Leben so sehr bereichern sollte. Aber nach ein paar Wochen hast du quasi das Heft in die Hand genommen und mir auf wunderbare Art vermittelt, dass wir zwei zusammengehören: Du hast dich an bzw. auf meinen Füssen zusammengerollt, bist friedlich eingeschlafen und hast dich nicht mehr weg bewegt. Wie hätte ich mich da noch für einen anderen Welpen entscheiden können?!

Ich kann mich noch wie gestern an den Tag erinnern, als ich dich dann mit nach Hause nehmen durfte. An diesem Tag war für mich Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen. Mein innigster Herzenswunsch ging in Erfüllung und ich konnte mein Glück kaum fassen. Du warst so ein wunderschöner und süsser Welpe, neugierig die Welt zu entdecken und zu erobern. Rasch bist du zu einem stolzen Jungrüden herangewachsen. Auf dem Weg zum erwachsen werden hast du eine ganze Zeit lang die Grenzen bei mir ausgetestet und mich zeitweise schier verzweifeln lassen. Aber als du drei Jahre alt wurdest, war auch das ausgestanden und du hast dich zu einem souveränen Rüden entwickelt, der mit allen vier Pfoten fest im Leben stand und einen wunderbaren, liebenswerten und sanften Charakter hatte.

Mit dir habe ich auch die Freude am Fotografieren entdeckt. Du warst mein absolutes Lieblingsmotiv und musstest zahllose Foto-Sessions über dich ergehen lassen. Meistens hast du geduldig mitgespielt und herrlich posiert. Wenn du die Nase voll hattest, hast du dich einfach weggedreht oder die Augen geschlossen - so wusste ich, dass es Zeit war die Kamera wegzupacken.

In der Hundeschule warst du für vieles begeisterungsfähig, jedoch waren dir endlose Wiederholungen bei Übungen zuwider. Im Agility gefielen dir die Geräte super, die vielen Sprünge dazwischen jedoch fandest du langweilig. Im Obedience hast du viele Übungen mit Freude ausgeführt, in Unterordnung gehen jedoch entsprach so gar nicht deinen Vorstellungen von Spass. Am besten gefiel es dir in der Familienhundegruppe, wo Abwechslung geboten wurde. Und ebenfalls mit viel Freude hast du Nasenarbeiten ausgeführt. Am allerliebsten aber wolltest du einfach Hund sein, die spannenden Nachrichten am Wegrand lesen, mit deinen Kumpels und Freundinnen spielen und dich von mir knuddeln lassen.

Als du 9 Monate alt warst, haben wir erstmals an einer Ausstellung teilgenommen und du hast direkt den 1. Platz belegt. Von da an waren wir einige Jahre sehr aktiv auf Ausstellungen im In- und Ausland. Immer wieder hast du die Richter durch deine Schönheit und dein tolles Wesen überzeugt. Es folgten viele 1. Plätze und Auszeichnungen, wiederholt wurdest du zum schönsten Eurasier der Ausstellung gekürt, zweimal wurdest du Europasieger und schliesslich hattest du dir mehrere Championtitel geholt. Dir war das herzlich egal, aber du hast meinen Stolz und meine Freude gespürt und sie mit mir geteilt. Unsere Ausstellungskarriere nahm ein abruptes Ende, als du dir bei einem Sprung im Januar 2012 einen Bänderriss zugezogen hast. Dein "Handgelenk" musste mit einer Platte fixiert werden und so blieb ein leichtes Hinken zurück - nicht optimal um an Ausstellungen vorne mitzumischen und damit war das Thema vom Tisch. Egal, wir konnten die dadurch gewonnen Zeit auch anders füllen und geniessen.

Nach dem Unfall habe ich mit dir regelmässig die Physiotherapeutin besucht, anfangs wöchentlich, später monatlich. Du hast es so sehr geliebt dorthin zu gehen. Die Physio-Übungen hast du mit grosser Begeisterung gemacht und die wohltuenden Massagen in vollen Zügen genossen. So haben wir die monatlichen Besuche bis zum Schluss beibehalten - sie taten dir gut und das war die Hauptsache.

Viel Spass hattest du immer an den Eurasiertreffen im SEC und an den jährlichen Wurftreffen mit deinen Geschwistern und Mama Chila. Das waren immer erlebnisreiche, aufregende Tage. Besonders gut hast du dich mit deinen Brüdern Limbo und Lomex verstanden. Ihr habt an jedem Treffen ein friedliches Rüdentrio gebildet und nie rumgezickt.

Mit deinem Charme hast du die Herzen so einiger Hundedamen gewonnen und durftest denn auch zweimal Papa werden. Und selbst mit Hunden, die sonst nicht viel von Artgenossen wissen wollten oder sogar Angst vor ihnen hatten, konntest du Freundschaft schliessen. Deine Gelassenheit und Ruhe hat ihnen Sicherheit gegeben. Die letzten Jahre hast du mich dann auch als Trainerhund im Verhaltenstraining mit ängstlichen Hunden unterstützt - du hast das immer grossartig gemacht.

Du hast viele Menschenfreunde auf dieser Welt gewonnen, die dich sehr geliebt haben. Aber eine ganz besondere Beziehung hattest du dein Leben lang zu deiner Züchterfamilie. Du konntest deine überschäumende Wiedersehensfreude bis zuletzt jeweils kaum beherrschen und warst immer ganz aus dem Häuschen wenn wir sie getroffen haben. Ich weiss, dass du bei ihnen einen ganz besonderen Platz im Herzen hast und immer haben wirst.

Im Sommer 2015 kam dann Okelani zu uns. Anfangs wolltest du nichts von ihr wissen, aber mit ihrem Schalk und ihrer Hartnäckigkeit hat sie dich schliesslich doch rumgekriegt. Sie wurde zu einem richtigen Jungbrunnen für dich und du hast mit ihr das Rennen, Toben und Spielen wieder ganz neu entdeckt. Es war der reinste Seelenbalsam euch beiden zuzuschauen und die Lebensfreude sprühte nur so. Niemand hätte geglaubt, dass 11 Jahre Altersunterschied zwischen euch bestehen. Du warst topfit und nur ein paar ergraute Stellen rund um deine Schnauze haben einen kleinen Hinweis darauf gegeben, dass du nicht mehr ganz jung warst.

Nichts hat darauf hingedeutet, dass uns nur noch kurze Zeit bleiben würde. Der Alters-Check beim Tierarzt im März dieses Jahres ergab zwar einen Nierenwert, der nicht ganz in Ordnung war, aber durch medikamentöse Behandlung und nierenschonendes Futter hatten wir das rasch wieder im Griff. Dann im Mai wurdest du plötzlich so lustlos und müde, wolltest keine Spaziergänge mehr machen. Der Besuch beim Tierarzt zeigte nichts Gutes - Verdacht auf Milztumor. Noch am gleichen Tag wurdest du operiert und die Milz wurde entfernt. Im Labor sollte untersucht werden, ob der Tumor gut- oder bösartig war. Die Operation hast du ohne Probleme überstanden und die folgenden Tage hast du dich den Umständen entsprechend gut erholt, so dass ich zuversichtlich war. Aber nach ein paar Tagen warst du wieder so müde, wolltest nicht mehr rausgehen und nicht einmal mehr fressen. Der erneute Tierarztbesuch war niederschmetternd; du hattest wieder innere Blutungen; dieses Mal im Leberbereich und nicht operabel. Es musste ein hochaggressiver Krebs sein, der innert so kurzer Zeit so verheerende Schäden anrichtete; wir hatte ja noch nicht einmal den Laborbefund...
Es gab keine Hoffnung mehr und du wärst letztlich an den inneren Blutungen gestorben. Ich wollte dich keinesfalls leiden lassen und obwohl es mir das Herz zerriss, musste ich dich gehen lassen. Noch nie hat mir eine Entscheidung so weh getan...

Ich wusste, dass der Moment des Abschieds eines Tages kommen würde und ich fürchtete ihn. Ich wusste, dass es schlimm werden würde, aber der tatsächliche Schmerz übertrifft meine schlimmsten Befürchtungen...

Du hast mich während all den Jahren jeden Tag begleitet. Egal ob zu Hause, bei der Arbeit oder in der Freizeit - du warst immer an meiner Seite, warst einfach immer da und nun fehlst du mir entsetzlich. Ich bin unendlich dankbar, dass du dein Leben mit mir geteilt hast. Du warst ein ganz besonderer Hund, einzigartig und unvergleichlich. Alles was bleibt, sind die Erinnerungen. Sie machen mich traurig, weil du nicht mehr da bist, aber auch glücklich, weil ich sie habe - und sie machen dich unvergessen...

Du wirst immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen behalten und eines Tages sehen wir uns wieder - dort am Ende des Regenbogens...

In Liebe, dein Frauchen Bea



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